Genshin Impact ist das Online-Spiel, das seit Herbst 2020 in Deutschland einen beeindruckenden Umsatz erzielt hat. In einer geheimnisvollen Anime-Welt schlüpft man in die Rolle eines Zwillings, der sein verschwundenes Geschwisterkind sucht.
Kurz gefasst:
- Kostenfreies Open-World Action-Rollenspiel
- Verfügbar für PC, Android, iOS, Playstation 4 und 5
- Erstellung eines Accounts erforderlich
- In-App-Käufe möglich
- Altersangaben: ab 13 Jahre (miHoYo), ab 12 Jahre (USK und PEGI), empfohlen ab 12 Jahre (Spieleratgeber NRW)
Was ist Genshin Impact?
Bei diesem Action-Rollenspiel erkundet man die offene Fantasie-Welt Teyvat, sammelt Objekte und kämpft gegen Monster und andere Spieler. Im Laufe der Geschichte schalten sich verschiedene Charaktere frei, die ihre eigenen Stärken haben. Mit diesen Fähigkeiten meistert man die Aufgaben der Geschichte und steigt Level um Level auf. Im weiteren Verlauf des Spiels wird der Mehrspieler-Modus freigeschaltet, wo man mit bis zu drei anderen Spielern zusammen kämpfen oder tägliche Missionen erfüllen kann.
Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran?
Genshin Impact ist für Kinder und Jugendliche leicht zugänglich, da es kostenlos ist. Die Handlung, in der man sein entführtes Geschwisterkind sucht, spricht Kinder und Jugendliche an. Die Spielwelt in Anime-Optik lädt zum Erkunden und Entdecken ein. Neue Regionen und Aktualisierungen werden regelmäßig hinzugefügt. Der Kampfmodus und die kleinen Mini-Spiele bieten spannende Herausforderungen, die Geschicklichkeit erfordern.
Was kann problematisch sein an dem Angebot?
Das Bezahlsystem und die verschiedenen Währungen innerhalb des Spiels können für jüngere Kinder kompliziert sein. Eine Möglichkeit, an Charaktere und Objekte zu gelangen, ist das sogenannte “Beten”. Hierbei kaufen Spieler virtuelle Tickets, um zufällig ausgewählte Gegenstände oder Spielfiguren zu erhalten. Während man im Spielverlauf auch Währungen verdienen kann, um Fortschritte zu machen, kann es vor allem jüngere oder unerfahrene Kinder dazu verleiten, echtes Geld ausgeben zu wollen.
In Genshin Impact kann man mit anderen Spielern ein Team bilden, gegen sie kämpfen und über einen Chat kommunizieren. Dabei besteht die Gefahr von Cybermobbing und Cybergrooming.
Die Anime-Optik des Spiels ist zwar bunt und fantasievoll, enthält jedoch auch stereotype Geschlechterdarstellungen, die Sexismus und bestimmte Geschlechterrollen verstärken können. Gewaltdarstellungen bleiben durch den Zeichentrickstil auf einer eher abstrakten Ebene.
Was meint der Anbieter?
Der chinesische Anbieter miHoYo erlaubt die Erstellung eines Spiel-Kontos erst ab 13 Jahren und setzt bei Minderjährigen die Erlaubnis der Eltern voraus. Das Unternehmen speichert personenbezogene Daten, die auf Anfrage gelöscht werden können. Bei Spielbeginn kann der Standort des Servers ausgewählt werden, zum Beispiel auch die EU. Die Windows-Version von Genshin Impact enthält Software, die das Cheaten im Spiel verhindern soll, bietet jedoch einen potenziellen Angriffspunkt für Cyberangriffe.
Was sollten Eltern beachten?
Genshin Impact ist nicht für jüngere Kinder geeignet. Eltern sollten das Spiel gemeinsam mit ihrem 12-jährigen oder älteren Kind entdecken und beobachten, wie es auf Gewaltdarstellungen reagiert. Es ist wichtig, über In-App-Käufe zu sprechen und zu entscheiden, ob und in welchem Umfang ihr Kind diese tätigen darf. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihr Kind Geld für das Spiel ausgibt, sollte keine Zahlungsmethode im Spiel eingestellt werden.
Das Spiel bietet Möglichkeiten, zu bestimmen, mit wem das Kind Kontakt hat. Eltern sollten ihr Kind über Kommunikationsrisiken im Internet aufklären und zeigen, wie unerwünschte Kontakte blockiert werden können.
Da das Spiel dazu verleitet, immer weiterzuspielen, sollten Eltern Regeln zum Umgang mit Spielen vereinbaren, wie zum Beispiel die begrenzte Spielzeit pro Tag oder Woche.
Die Charaktere im Anime-Stil transportieren stereotype Geschlechterbilder. Eltern sollten mit ihrem Kind über Geschlechterrollen in Spielen sprechen und erfragen, wie es die unterschiedlichen Charaktere wahrnimmt.