Ein Test der Deutschen Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) hat gezeigt, dass es große Unterschiede zwischen Aufzugherstellern in Bezug auf Service, Preis, Beratung und Angebotserstellung gibt. Doch wie gut sind die größten Anbieter von individuellen Aufzuglösungen wirklich?
Ein Aufzug ermöglicht es Menschen, völlig unabhängig zu sein. Bevor man jedoch eine solche Investition tätigt, sollte man sich Zeit nehmen und verschiedene Angebote in Ruhe vergleichen.
Die DtGV ist eine deutsche Organisation, die unabhängige Tests und Studien in verschiedenen Sektoren und Branchen durchführt. Ihr Ziel ist es, Verbrauchern objektive und umfassende Informationen zur Verfügung zu stellen, um ihnen bei der Entscheidungsfindung zu helfen. Die Organisation verwendet eine Vielzahl von Forschungsmethoden, darunter Expertenanalysen, Labortests, Mystery-Shopping und Kundenumfragen.
Tipps und Empfehlungen der Stiftung Warentest
Die Verbraucherorganisation “Stiftung Warentest” hat bisher keinen Vergleich der Aufzughersteller durchgeführt. Dennoch gibt sie einige Tipps und Empfehlungen, die man beim Kauf eines Aufzugs beachten sollte.
Laut Stiftung Warentest sollte man das Modell persönlich testen und sicherstellen, dass es vom TÜV geprüft und zertifiziert ist. Der Anbieter sollte auch die Gegebenheiten vor Ort prüfen, um festzustellen, welche Modelle in Frage kommen. Darüber hinaus sollte man die Kostenfaktoren beachten, einschließlich der baulichen Anforderungen und der gewünschten Produktausstattung. Je einfacher die Installation, desto günstiger der Preis.
Die Stiftung Warentest gibt auch Tipps, wie man Kosten sparen und Förderungen in Anspruch nehmen kann. Wenn die medizinische Notwendigkeit eines Aufzugs von einem Arzt attestiert wird, können die Kosten unter bestimmten Voraussetzungen von der Steuer abgesetzt werden. Zudem sollte man die Anschaffung bei der Krankenkasse anmelden, um den Zuschuss der Pflegeversicherung in Höhe von bis zu 4000 Euro zu erhalten. Bei einem größeren barrierefreien Umbau, zu dem auch der Aufzug gehört, kann man einen zinsgünstigen Kredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW Bank) beantragen.
Tests der DtGV
Die DtGV hat die fünf in Deutschland ansässigen Hersteller ThyssenKrupp, Garaventa Lift, Hiro Lift, Lifta und Sanimed einem ausführlichen Test unterzogen. Die verdeckten Tester vereinbarten Beratungsgespräche vor Ort und luden die Vertreter der Unternehmen nach Hause ein, um den Einbau eines Lifts zu planen.
Die DtGV testet und vergleicht eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen, um verschiedene Attribute wie Qualität, Preis, Kundenservice und Gesamtleistung zu bewerten. Die Ergebnisse werden in Berichten und Ranglisten veröffentlicht, die der Öffentlichkeit zugänglich sind.
Welche Hersteller wurden getestet?
Die DtGV hat ThyssenKrupp, Garaventa Lift, Hiro Lift, Lifta und Sanimed getestet. Jeder Hersteller hat seine eigenen Stärken und Schwächen, die berücksichtigt werden müssen.
Besonders bei der Beratung vor Ort zeigten sich teilweise gravierende Unterschiede. Einige Vertreter konnten keine konkreten Informationen geben. Hiro Lift erzielte den ersten Platz bei der Beratung, gefolgt von Garaventa Lift. Die anderen Anbieter konnten hier nicht überzeugen.
Die Serviceleistung der einzelnen Aufzuganbieter wurde von der DtGV durchgehend mit “Gut” bewertet. Im Bereich Service gab es nur wenige Schwächen. Ein Kritikpunkt war, dass die Zugehörigkeit des Kundenberaters zum Unternehmen oft nicht eindeutig erkennbar war. Dennoch wurden die Kunden von allen Aufzuganbietern freundlich und zuvorkommend behandelt.
Die “Angebotserstellung” der einzelnen Anbieter wurde bemängelt. Keines der Unternehmen konnte hier über ein “befriedigend” hinauskommen.
Es gab erhebliche Preisunterschiede zwischen den Herstellern. Der Preisunterschied zwischen dem günstigsten und dem zweitgünstigsten Anbieter betrug bereits über 800 Euro.
Als Testsieger wurde Hiro Lift gekürt, gefolgt von Garaventa Lift und Sanimed auf dem dritten Platz.
Preisvergleich für Aufzüge
Das Vergleichen der Preise für Aufzüge kann eine herausfordernde Aufgabe sein, da viele Variablen die Gesamtkosten beeinflussen. Hier sind einige Schritte und Überlegungen, die Ihnen helfen könnten, ein umfassendes Bild der Preislandschaft zu erhalten.
Man sollte von mehreren Herstellern unverbindliche Angebote einholen und sicherstellen, dass alle Angebote auf denselben Spezifikationen basieren. Die Kosten für Installation und Montage sind oft nicht im Basispreis enthalten und können erheblich variieren. Man sollte auch die langfristigen Betriebskosten für Wartung, Energieverbrauch und Reparaturen berücksichtigen.
Einige Angebote könnten Zusatzkosten für Optionen wie barrierefreien Zugang enthalten. Die Dauer bis zur Fertigstellung und die Garantiebedingungen spielen ebenfalls eine Rolle. Eine übersichtliche Vergleichstabelle kann helfen, alle Angebote leichter zu vergleichen. Es kann auch sinnvoll sein, unabhängige Fachleute zu Rate zu ziehen, um die Angebote zu prüfen und eine fundierte Empfehlung abzugeben.
Ein Vertrag mit dem ausgewählten Anbieter sollte von einem Rechtsanwalt geprüft werden, um sicherzustellen, dass alle Vereinbarungen klar definiert sind. Man sollte niemals zu einem Kauf gedrängt werden und sich immer mehrere Angebote einholen. Es empfiehlt sich, genau zu überlegen, welche Ausstattungen der Aufzug haben soll. Zudem ist es ratsam, die zuständige Baubehörde zu kontaktieren, um sicherzustellen, dass der Einbau genehmigt ist.
Gütesiegel: TÜV-Siegel, CE-Zeichen und GS-Prüfsiegel
Die Qualität und Sicherheit eines Aufzugs erkennt man an Zertifizierungen und Qualitätssiegeln. Beim Kauf sollte man auf Qualitätssiegel wie das TÜV-Siegel, das CE-Zeichen und das GS-Prüfsiegel achten.
Jeder Aufzug muss mit dem CE-Qualitätssiegel ausgezeichnet sein. Der Verkauf von Aufzügen ohne CE-Zeichen ist in Deutschland nicht mehr gestattet. Beim Kauf eines gebrauchten Aufzugs aus dem Ausland sollte man prüfen, ob er den CE-Richtlinien entspricht.
Einige Hersteller können auch ein TÜV-Prüfsiegel vorweisen, das die Sicherheit und Qualität des Aufzugs bestätigt. Eine technische Überprüfung durch den TÜV ist gesetzlich nur für öffentliche Gebäude vorgeschrieben. Bei einem gebrauchten Aufzug ist eine TÜV-Abnahme empfehlenswert.
Neben technischen Zertifikaten gibt es auch Service-Gütesiegel, auf die man achten sollte. Der Kundenservice eines Aufzugherstellers kann vom TÜV geprüft und ausgezeichnet werden. Eine gute Kundenbetreuung ist bei einem solchen Investment entscheidend. Der einzelne Aufzuganbieter sollte zudem durch das Prüfzeichen “Geprüfte Fachkraft Barrierefreie Installation und Montage” ausgezeichnet sein.
Bevor man sich für einen Aufzughersteller entscheidet, sollte man die verschiedenen Hersteller gründlich vergleichen. Die Investition in einen Aufzug ist groß und es lohnt sich, Zeit und Mühe in den Vergleich zu investieren.